Radfahren in den Poldern

Auch direkt in der Flussaue des Nationalparks Unteres Odertal kann man mit dem Fahrrad viele Wege erkunden. Je nach Jahreszeit und Überflutungszustand sind manche allerdings zeitweise nicht nutzbar: das kann nach Polderflutungen sein, aber auch im Frühjahr, wenn noch nicht alles Wasser abgelaufen ist. Es kann aber auch nach andauernden Regenfällen im Hochsommer sein.

Wir empfehlen ausdrücklich, diese Möglichkeiten zu nutzen. Von Mescherin haben wir eine Anfahrt von nur etwa knapp 13 Kilometern. Die erste Brücke über die Westoder zu den Poldern im Nationalpark befindet sich in Teerofenbrücke, ab dann radeln wir entweder auf dem Deich entlang oder nutzen alte Wirtschaftswege in den Niederungen. Wenn wir aufmerksam und still sind, können wir so manches Naturschauspiel erleben. Es gibt im Frühjahr für wenige Tage die blauen Moorfrösche zu sehen, der Sprosser und die Nachtigall singen in der Brutzeit im Mai und Anfang Juni, der Wachtelkönig ist das ganze Sommerhalbjahr über zu hören und es gibt Kraniche, Seeadler, Weiß- und Schwarzstörche sowie Rot- und Schwarzmilane zu sehen. Daneben halten sich in den nassen Gebieten Trauerseeschwalben und sogar Weißbartseeschwalben auf, es gibt verschiedene Entenarten und Limikolen zu erleben. Laubfrösche krächzen oft von den Weiden und Pappeln aus bis zu 4 Metern Höhe.

Der Biber hat überall seine Spuren hinterlassen, mit viel Glück kann man ihn auch beobachten. Viele Singvogelarten sind im Nationalpark Unteres Odertal heimisch, und es gibt Reptilien wie Ringelnatter, Kreuzotter oder Schlingnatter. Auch Schwarz- und Grünspecht sind hier Brutvögel. Bis zu 10 Entenarten brüten allein schon in der Wildniszone von “Polder 10” bei Gatow. Von der dortigen Beobachtungshütte sind viele von ihnen beim Brüten und Gründeln zu beobachten. Es lohnt sich also für den Naturliebhaber sehr, sich die Zeit zu nehmen, die Landschaft zwischen der Ost- und West-Oder zu erwandern oder mit dem Fahrrad zu erkunden.